Judo ist eine japanische Kampfsportart, bei der ohne Schläge und Tritte miteinander gekämpft wird. Wörtlich übersetzt heißt Judo "der sanfte Weg". Die Wurzeln des Judo gehen weit zurück und das, was wir heute als Judo kennen beruht auf den Entwicklungen von Jigoro Kano.
Das erste was auffällt, wenn man Judoka betrachtet, ist ihre Sportkleidung. Alle Judoka tragen einen meist weißen Judoanzug, der Judo-Gi genannt wird. Jacke und Hose bestehen aus sehr stabilem Baumwollstoff, damit der Partner die Kleidung nicht kaputt macht, wenn er oder sie daran zieht. Zusammengehalten wird die Jacke durch einen Gürtel.
Anhand der Farbe des Gürtels kann man den Ausbildungsstand eines Judoka erkennen. Im Judo gibt es verschiedene Kyu- (Schülergrade) und Dan-Grade (Meistergrade). In Deutschland sind die Schülergrade in 9 Kyu-Grade eingeteilt, die jeweils von einer eigenen Gürtelfarbe angezeigt werden.
Jede*r Judoka beginnt mit dem weißen Gürtel, dem 9. Kyu. Durch Prüfungen kann man dann nach und nach die Gürtelfarben weiß-gelb, gelb, gelb-orange, orange, orange-grün, grün, blau und braun erwerben.
Nach dem braunen folgt der schwarze Gürtel. Dieser ist der 1. Dan, der erste von 10 Meistergraden. Bei den Dan-Graden bleibt die Farbe zunächst gleich. Erst der 6. Dan erhält eine andere Farbe: rot-weiß. Dieser kann allerdings nicht mehr durch eine Prüfung erworben werden, sondern wird vom Deutschen Judo-Bund für besondere Leistungen verliehen.
Bei der Kata geht es darum, vorher festgelegte Abfolgen von Techniken möglichst sauber und formvollendet zu demonstrieren. Neben fest definierten Kata-Abläufen, kann man auch seine eigene Kata entwickeln und diese allein oder mit einem Partner demonstrieren.
Das Randori ist eine Art Übungskampf, bei dem die Teilnehmenden (genannt Judoka) die erlernten Techniken unter leichter Gegenwehr eines Partners trainieren sollen.
Dabei geht es nicht darum, mit aller Kraft zu gewinnen, sondern sowohl sich als auch dem Partner die Möglichkeit zu geben, zu trainieren.
Die wahrscheinlich bekannteste Form des Judo ist der Wettkampf, genannt Shiai. Hier versuchen die Judoka ihren Gegner entweder nach Punkten zu besiegen oder zur Aufgabe zu zwingen.
Im Judo geht es nicht nur um den reinen Sport, Jigoro Kano hat Judo viel mehr als einen Lebensstil entwickelt, in dem es auch darum geht, bestimmten Werten zu folgen.
Der DJB hat im Jahr 2002 die Werte, die es im japanischen bereits gab, ins deutsche übersetzt und die folgenden 10 Judo-Werte formuliert. Diese Werte sind auch bei uns im Verein ein wichtiger Teil des Zusammenlebens.
Die Techniken kann man grob in die drei Gruppen Falltechniken (Ukemi-waza), Würfe (Nage-waza) und Bodentechniken (Ne-waza) zusammenfassen. All diese Techniken kommen in allen Formen des Judo vor.
Von allen Techniken gibt es Grundformen, die jeder Judoka im Laufe des eigenen Judolebens an die eigenen Bedürfnisse, Ziele und Fähigkeiten anpasst. Eine gute Übersicht über viele der verschiedenen Techniken gibt das Kyu-Prüfungsprogramm.
Im Training werden diese Techniken nach und nach eingeübt und mit Blick auf die persönlichen Ziele der Judoka perfektioniert. Während gerade zu Beginn die Falltechniken im Vordergrund stehen, um Verletzungen vorzubeugen, folgen kurz darauf die ersten Würfe und Haltegriffe. Hebel- und Würgetechniken werden erst mit den älteren und weiter fortgeschrittenen Judoka behandelt.
Auch wenn alle Prüfungen und unsere Ausbildung nach dem "neuen" Kyu-Programm stattfinden, bietet das "alte" Programm weiterhin eine gute Übersicht über viele Judotechniken:
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Der Schriftzug Judo in japanischen Schriftzeichen ist eine Adaption eines Werkes von Franklinbaldo veröffentlicht unter CC BY-SA 3.0
Die Illustration des Tomoe-Nage wurde von Jdcollins13 erstellt und unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 veröffentlicht
Die Illustrationen des Kyu-Programms stammen vom Deutschen Judobund
Alle anderen Bilder sind eigene Werke